Dienstag, 9. August 2011

Kurzer Nachtrag in Sachen Humboldt...

Ein überaus bemerkenswertes und großartiges Geburtstagsgeschenk führte mich gestern in die Handschriftensammlung der Berliner Staatsbibliothek. Neben kostbaren tausendjährigen Manuskripten und mit höchster Kunstfertigkeit verzierten Prachtbände (dazu später mehr...) bekamen wir auch einen winzigen Teil eines bedeutenden Nachlasses zu Gesicht. Die Handschriftensammlung umfasst neben den illuminierten Prachtbänden auch die Nachlässe von Literaten, Politikern und Wissenschaftlern.

Darunter auch der komplette Nachlass Alexander von Humboldts, der, wie mir immer mehr scheint, von Daniel Kehlmann in seiner 'Vermessung der Welt' (hier im Biblionomicon 'Ein Roadtrip der besonderen Art...') treffend charakterisiert wurde.

Prof. Overgaauw als Leiter der Handschriftenabteilung erläuterte uns voller Enthusiasmus den "Vermessungswahn" Humboldts an Hand der unglaublichen Fülle an zahllosen hinterlassenen Tabellen, Zählungen und Vermessungen, alles ganz akribisch festgehalten auf tausenden von losen Blättern, eng beschrieben mit kleiner und allerkleinster schwarzer Schrift. So habe es nichts gegeben, dass Herr von Humboldt nicht auch genau gezählt und festgehalten hätte auf seinen Reisen, und sei es nur die genaue Anzahl der Schafe, die ihm am Wegesrand entgegenkamen...